Band 72/73

Einband Beiträge zur westfälischen Familienforschung 72Menschen aus Stadt und Herrschaft Rheda in Mittelalter und Neuzeit

Der neue Doppelband bietet faszinierende neue Einblicke in die Geschichte der Herrschaft Rheda und ihrer Bewohner. Das Forscherteam um Jochen Ossenbrink (Gummersbach) und Christian Loefke (Münster) breitet hier Ergebnisse langjähriger Archivrecherchen aus. Zu den Mitautoren gehören Matthias Bonse (Velbert), Heiner Grimm und Dr. Wolfgang-A. Lewe (Rheda), Hans Jürgen Rade (Paderborn), Wolfgang Schindler (Haan) und Dr. Gereon Siebigs (Wiedenbrück).

Die Landesgeschichte der Herrschaft Rheda und die Kirchengeschichte der Stadt Rheda sind die Schwerpunktthemen des ersten Bandes. Nach einem einleitenden Geschichtsüberblick zur Herrschaft Rheda und einer Liste ihrer Regenten sowie einem umfassenden Katalog der Amtsträger, die diesem Kleinstaat zwischen 1200 und 1800 gedient haben, werden zunächst die Burg Rheda und erstmals auch die Ritter und Knappen als Burgmannen der Edelherren zur Lippe in Rheda und Lipperode in den Blick genommen. Ein zweiter großer Beitrag beleuchtet die Burgkapelle in Rheda, die Pfarrkirche vor der Stadt und die mit päpstlicher Erlaubnis errichtete Kapelle in der Stadt, die heutige evangelische Stadtkirche, und liefert zum Lutherjahr auch neue Erkenntnisse zu den beiden Reformationen in Rheda. Eine Liste der Pfarrer und Prediger und Neuigkeiten zur Pfarrerfamilie Beventrup runden den kirchengeschichtlichen Teil ab. Daneben werden die Besitzverhältnisse der Höfe im Kirchspiel Rheda sowie der Tecklenburger Besitz im Delbrücker Land behandelt und durch Besitzfolgen der Delbrücker Höfe ergänzt.

Im zweiten Band steht der einstige Adelssitz und spätere Meierhof Emsmann in der ehemaligen Wiedenbrücker Emsbauerschaft im Mittelpunkt der Betrachtung. Die ritterlichen und bäuerlichen Bewohner werden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert dargestellt, ebenso auch deren bürgerlichen Nachkommen, die zeitweise zahlreich in Rheda und Wiedenbrück, aber auch in Salzkotten und Rietberg lebten. Die Familien- und Hofesgeschichte wird mit der Darstellung der Besitzverhältnisse und der wirtschaftlichen Entwicklung des Hofes abgerundet. Die Ausführungen werden außerdem durch viele erstmals oder neu veröffentlichte Quellentexte belegt und anschaulich gemacht. Einen mittelbaren Bezug zur Emsbauerschaft haben auch neueste Forschungsergebnisse zur Verwandtschaft der Isselhorster Mumperogge mit den Herzögen von Berg, deren Nachkommen im 17. und 18. Jahrhundert auch auf dem Gräftenhof Schledebrück und weiteren Höfen im Wiedenbrücker Land gesessen haben. Den Abschluss bildet ein Beitrag über die Baumeisterfamilie von Brachum, deren Angehörige zeitweise in Rheda und Wiedenbrück gelebt und auch hier gearbeitet haben.

Das 770 Seiten starke Werk wird durch eine Bibliographie und Mitteilungen aus der Geschäftsstelle abgerundet. Die Texte stammen von acht Autoren, die ihre Themen entweder als Team oder allein bearbeitet haben und dabei mehrfach auch auf Einzelbeiträge anderer Forscher zurückgreifen konnten.

Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Band 72/73 (2014/2015), erschienen im Verlag Aschendorff in Münster - ISSN 0067-5261 – ISBN 978-3-402-13893-9. Ladenpreis 69 Euro, für Mitglieder 50 Euro.

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Teilband IIEinband Beiträge zur westfälischen Familienforschung 73