Fortschreibung der Familiengeschichte
Durch Einfügung neuer Erlebnisberichte von Familienangehörigen
soll die Familiengeschichte im zeitgeschichtlichen Kontext fortgeschrieben
werden. Dazu werden Lebenserinnerungen und Schriftverkehr von
Familienangehörigen gesucht.
Frühe Träger des Namens, die nicht im Stammbaum
stehen
Im Stammbaum bei Dreyhaupt erscheint vor Magister Christian
noch sein Vater Johannes Gueinzius, Prediger zu Kohlo. In der
Form "Quinzius" fand ihn der Forscher Otto Fischer
in den Archivalien des Kirchenkreises Guben /Lausitz, (vgl. seinen
Aufsatz über die Pfarrer im Bezirk Forst/Lausitz im "Herold"
Jahrgang 1931, Nr. 1). Sicher ist das die ursprüngliche
Form und kein Schreibfehler, wie Richard Gueinzius (1875 - 1939)
meinte. Als dessen Vater wird in dem alten Stammbaum erwähnt:
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Fortschreibung der Familiengeschichte
Frühe Träger des Namens,
die nicht im Stammbaum stehen
Genealogische Verbindung zur Familie
Weintz
Herkunft des Wappens
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"Johannes Gueinzius, gieng bey der Reformation
Lutheri aus dem Kloster, u. ward ein evang. Prediger, soll ehedem
Weintz geheißen haben".
Niederlausitz
Dieser ehemalige Mönch ist sonst nirgendwo nachzuweisen,
weder in Kirchenbüchern, noch in Immatrikulationslisten
von Universitäten, noch in den aus der damaligen Zeit erhalten
gebliebenen Ordinationsbüchern. Nur die Familientradition
des 18. Jahrhunderts hat die Kunde von ihm bewahrt; wie weit
historisch genau, läßt sich nicht mehr feststellen.
Eins ist jedenfalls deutlich: Zwischen dem - nennen wir ihn "Mönchspfarrer"
- und dem Prediger zu Kohlo (Koto) besteht ein großer Zeitunterschied.
Die Abwanderungen aus den Klöstern fanden etwa 1525 - 1530
statt, die Verheiratung des Kohloer möglicherweise nicht
allzu lange vor 1591, so daß noch eine weitere Generation
dazwischen Platz hätte. Das muß aber nicht so sein.
Der erste Johannes könnte viele Kinder gehabt haben und
der zweite der Jüngste gewesen sein. Ebenso könnte
der zweite Johannes entweder spät geheiratet oder Christian
(Magister Christian) das jüngste oder eines der jüngsten
seiner Kinder gewesen sein, als eine Erklärung für
den großen Zeitunterschied. Ungewöhnlich für
die damalige Zeit wäre es jedenfalls, daß der zweite
Johannes und Christian die einzigen Söhne ihrer Eltern gewesen
sein sollten.
Der zweite Johannes und Christian waren jedoch nicht die einzigen
Träger des neu latinisierten Namens: es gab noch einige
andere Gueinzius, die im 17. Jh. vor allem in Sorau (Zary) lebten,
und die nicht in dem uns bekannten Stammbaum unterzubringen sind.
Da sie aber alle die latinisierte Form des Namens tragen, muß
ihre Herkunft von dem Träger abzuleiten sein, der den ursprünglichen
Namen verlateint hat.
Von diesem aus Sorau stammenden Gueinzius gibt es keine Nachfahren.
In den 80er - 90er Jahren der Gueinzius-Forschung wurde zumindest
kein Nachfahre dieser Linie aufgefunden. - Somit ist davon auszugehen,
daß alle TrägerInnen des Namens Gueinzius von Christian
August bzw. dessen Sohn Joh.. Karl Gottlieb (1713 - 1790) abstammen
und damit auch von dem berühmtesten Träger unseres
Namens: Magister Christian Gueinzius.
Nach einer auf Umwegen an Richard Gueinzius (1875 - 1939) gelangten
Aufzeichnung aus dem Kirchenbuch in Langensalza(?) wurde am 25.06.1650
Marie Tilesius (getauft 22.07.1631 zu Langensalza) ebenfalls
in Langensalza getraut mit (1) Johannes Gueinzius, geb. 13.06.1628,
Tuchmacher, Sohn des Archidiakonus (2) Heinrich Gueinzius. Offen
ist dabei der Geburtsort von Johannes Gueinzius und der Ort,
in dem sein Vater Archidiakonus war.
Am 23. Juli 1674 erhält (3) Hannß George Gweintzius,
in Sorau geboren und getauft, vom Bürgermeister der Stadt
Grünberg eine Urkunde, in der auf Grund von beschworenen
Aussagen Grünberger Bürger und Tuchmacher und beglaubigter
Zeugnisse aus Sorau beurkundet wird, daß er "aus einem
unverdechtigen rechtschaffenen vollstendigen unbeflekten echtigen
Ehebette recht echt und Ehelich, von allen vier Ahnen, rechter
deutschen freien Nation, und wohltüchtiger untadelhafter
Arth, auch Niemanden leibeigen" ist, und darum allen, denen
er diesen Brief vorzeigt, bestermaßen empfohlen gehalten
werden soll, "ihn auch nicht nur alleine in ihre Erbherrmittel,
Zechen, Zunften, Innungen und Gemeinde wann, wo und wozu er über
Kurtz oder Lang Lust und Beliebde und seine Zuflucht nehmen möchte,
willig und unbeschwert auff- und annehmen, Besonderen auch demselben
alle gutte Beförderung und geneigten Willen zu erweisen
und also dieses unsern gründlichen Zugnüss ... fruchtbarlicher
genießen zu lassen"..... Auch sein Vater und Großvater
werden erwähnt.
Als Vater wird genannt: (4) Tobias Gweintzius, Bürger, Tuchscherer
und Schleifer zu Sorau; als Großvater: weyl. (also bereits
verstorben) (5) Johann Gweintzius Bürger und Tuchscherer
daselbst (in Sorau).
(Das Original dieser Urkunde erhielt Ernst Gueinzius (1884 -
1970) von der Zeichenlehrerin seiner Töchter geschenkt und
gab es Richard Gueinzius (1875 - 1939) als dem Familienforscher
weiter. Sein Verbleib ist unbekannt).
Am 19. August 1689 erwarb (6) Hannß George Guinzius, Seifensieder
das "Newbürgerecht" in Sorau. 1695/6 ist (7) Hanß
George Gweinzius in Sorau geschoßpflichtig als Hausmann,
d. h. ohne eigenes Haus, nur Mieter.
1696 wird (8) Hanß Heinrich Queinzius als Einwohner mit
2 Gr. 4 Pf. Geschoß eingetragen.
Eine Liste der aus Sorau gebürtigen Studierten bis 1710
enthält einen (9) N. Gueintzius als Kantor in Zinthen (wahrscheinlich
Zinten in Ostpreußen)
Tuchscherer (10) Joh. Gueinzius studiert 1635 in Frankfurt/O..
Gotthold Gueinzius (1913 - 1986) vermutet Identität für
6 und 7, vielleicht auch für 3.
1. Hypothese:
Die aufgeführten Personen sind Geschwister von Johannes
Gueinzius, Vater von dem Magister Christian (1592 - 1560) und
deren Nachkommen.
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Homepage der Stadt Zielona Góra
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Herkunft des Wappens
Über die Herkunft des Wappens ist nichts bekannt.
Ernst Gueinzius (1884 - 1970) schreibt dazu in seinen Lebenserinnerungen:
"Vielleicht aber weisst der Weinstock im Wappen ... auf
die Weinstadt Grünberg (Zielona Góra) hin. Der Wein
in Grünberg war ja berüchtigt als saurer "Dreimännerwein!".
Tatsächlich bestätigen Besucher der Stadt Grünberg,
daß es dort in der Mitte der Stadt einen grünen Weinberg
gibt.
In einer Touristeninformation "Reisen beiderseits der von
Oder und Neiße", herausgegeben von der Wojewodschaft
Zielona Góra, dem Fremdenverkehrsverein Frankfurt/Oder
und den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße heißt
es unter "ausgewählte Denkmäler" (1997):
Zielona Góra - die Hauptstadt der Wojewodschaft liegt
zwischen malerischen Hügeln. Der Anfang dieser Stadt geht
auf das 13. Jahrhundert zurück. Der erste Vermerk stammt
aus dem Jahr 1222; 1323 erhielt Zielona Góra das Stadtrecht.
Schon am Anfang des 14. Jahrhunderts wurden hier Weinstöcke
angebaut und die Stadt war durch Weinhandel bekannt. Ein Zeugnis
der "Alten Zeiten" ist der auf einem Hügel gelegene
Weinpark und dort das von Reben umgebene Weinhaus, heute ein
Restaurant im Palmenhaus. Die interessantesten Sehenswürdigkeiten
befinden sich am Altmarkt. Zwischen Gebäuden aus dem 18.
und 19. Jahrhundert steht das ursprünglich aus Holz gebaute,
1582 verbrannte Rathaus. Das neue Rathaus wurde 1652 - 79 im
klassizistischen Stil erbaut und später weiter ausgebaut.
Heute befindet sich hier der Sitz der Stadtregierung. Der sehr
hohe, mit einem dreistöckigen Barockhelm bedeckte Turm,
überragt das Rathaus und die altstädtische Bebauung.
In der Nähe vom Rathaus steht der sog. "Hunger- oder
Badeturm" - der Restbestand des früheren Stadttores.
Das älteste Denkmal der Stadt ist der Hl. Hedwig - Dom,
ein monumentales Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert. Sehenswert
ist auch die frühe evangelische Kirche, die im 18. Jahrhundert
erbaut wurde. In der Nähe des Altmarktes steht der Rest
der Stadtbefestigung, die im 14. Jh., teilweise aus Feldstein
und im oberen Teil aus Backstein, errichtet wurde. Die Kapelle
"Im Weingarten", die am Anfang des 14. Jahrhunderts
erbaut wurde, ist ebenfalls gut erhalten.
Restaurant im Palmenhaus im Weinpark
Quelle: http://www.zgora.pl/zgora/zgora.cgi?miejsca+pol
3. Hypothese:
Das Wappen steht in Verbindung zu Grünberg und
wurde bereits von der Familie vor dem "Mönchspfarrer"
benutzt.
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