Orts- und Familienforschung

Fischerdörfer am Jamunder See

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Luftbild von Nest

Nest wird urkundlich im Jahre 1410 zuerst genannt. Wahrscheinlich ist es gleichnamig mit dem schon 1278 erwähnten Venest. Einige bringen Venest mit dem Nestbach zusammen, der in den östlichen Teil des Jamunder Sees mündet, und halten es für eine Oertlichkeit an dem früher mehr nach Osten zwischen Deep und Laase gelegenen Tief.

Die Kösliner haben an diesem Tief längere Zeit in bescheidenen Verhältnissen eine Art Hafen unterhalten. Wiederholt gab es wegen der hier betriebenen Schiffahrt mit den Seestädten der Nachbarschaft Streit, besonders mit Kolberg. Fürstbischof Johann Friedrich 1556 - 1572 scheint schließlich zu Gunsten Köslins entschieden zu haben. Der dreißigjährige Krieg zerstörte dann diesen Kösliner Gewerbszweig. Jedenfalls lag Nest früher näher an der Ostsee, wurde 1552 bei der großen Sturmflut und bei dem Wiederaufbau näher an die "frische See", dem jetzigen Jamunder-See verlegt.

Das Land zwischen Ostsee und Jamunder-See war ursprünglich fruchtbares Weideland. Es versandete, nachdem schützende Baumbestände rücksichtslos abgeholzt worden waren.

Nest ist ein ruhiges, freundliches Fischerdorf und liegt 14 Kilometer von der Regierungsstadt Köslin entfernt. Die Lage des Ortes, hinter den alten, größtenteils mit Bäumen bestandenen Dünen, ist deshalb besonders schön und angenehm, weil sich der Ort am Nordufer des 10 Kilometer langen und 2 bis 5 Kilometer breiten Jamunder-Sees hinzieht, der gute Gelegenheit zum Segeln, Rudern und Angeln bietet.

Die Ostsee ist von allen Punkten des Dorfes in höchstens 3 Minuten auf verschiedenen Promenaden und Brettersteigen zu erreichen. Der Strand ist breit, feinsandig und steinfrei, der Wellenschlag stark und kräftig.

Von den bis zu 30 Meter aufsteigenden, älteren Dünen hat man eine herrliche Aussicht auf die Ostsee, den Jamunder-See und den Gollenwald. Der östlich vom Orte gelegene Wald ist in wenigen Minuten zu erreichen.

Durch das Dorf führt eine breite Kies-Chaussee. Zu beiden Seiten liegen die Villen und sauberen Fischerhäuser, mit regensicheren Zelten vor der Tür.

– Das Fischerdorf und Ostseebad Nest –

Erst später sind vielfach die heutigen Dünen, auch die sogenannte hohe Düne, als Schutz entstanden. Strandhaferan-pflanzungen haben diese Entwicklung der Dünen begünstigt. Stubben, die Reste früherer Baumbestände, sind noch heute gelegentlich längs der Küste zu sehen. Auch das der Schiffahrt günstigere alte Tief mag unter dem Einfluß von Abholz-ungen endgültig versandet sein.

Das jetzige laufende Tief ist erst am 26. November 1690 bei einem Einbruch der See entstanden. Seit einigen Jahren ist es überbrückt, und eine Genossenschaft sucht den Ausfluß mit künstlichen Mitteln offen zu halten.

Quelle: "Wegweiser und Heimatbuch von Köslin und Umgegend", erschienen 1925

Zahl der Einwohner 400, Amtsbezirk, Standesamt, Kirchspiel, sämtlich Großmöllen. Standesbeamter und Amtsvorsteher: v. Schmeling - Großmöllen

Pastor: Schulze - Großmöllen, Lehrer: Dettmann - Nest.              (Daten: Stand 1925)

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