Vortrag E1:
Der Fehler in genealogischen Systemen
Prof. Herbert Stoyan
Vor der Verwendung des Computers in der Genealogie schrieb man Fachbeiträge oder Bücher zu dem Titel. Es gibt nur wenige von diesen klassischen Produkten zur Genealogie, die so wenig Fehler enthalten wie das Genealogische Handbuch des Adels. Typische Fehler dieser Zeit sind Irrtümer des Autors, von denen wir schon die Widersprüche abtrennen wollen (der Autor wußte es richtig aber hat es nicht an allen Stellen auf den neuesten Stand gebracht) und Druckfehler (ob vom Autor herrührend oder vom Setzer). Man erkennt, daß die Fehler entlang der Herstellungsprozeßkette auftreten: Der Autor hat eine fehlerhafte Quelle, er liest die Quelle falsch, er schreibt falsch auf, er ändert Richtiges ins Falsche, er hat Konfusion in seinen Unterlagen, beim Erstellen des Manuskiptes schreibt er falsch ab, er roduziert Konfusion im Manuskript, er ändert das Manuskript falsch, der Setzer liest das Manuskript falsch, der Setzer produziert Konfusion im Satz, vor dem Drucken wird der Satz unbeabsichtigt verändert oder durcheinandergebracht, beim Drucken kommen nicht alle Typen gleichgut heraus, Seiten werden durcheinandergebracht. Diese Fehler können alle mehr oder weniger in einem genealogischen Computersystem - ob Datenbank oder Dateiensammlung, ob Textdatei oder HTML-Datei - wieder angetroffen werden. Da die Prozeßkette aber weitere Arbeitsschritte enthält, sind auch weitere Einfallstore für Fehler vorhanden. Neu gegenüber dem klassischen Druck handschriftlich eingelieferter Manuskripte ist die Möglichkeit, durch automatische Fehlerkontrolle Druckfehler einfacher syntaktischer Art zu entdecken. Werden die Daten in einer Datenbank gehalten, sind Widerspruchsfehler seltener vorhanden. In dem Beitrag werden die möglichen Fehler entlang der Prozeßkette beispielhaft dargestellt, klassifiziert und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung oder Beseitigung diskutiert.
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