Vortrag C1:

Grabsteine online - Eine interaktive Datenbank der Maus

Dr. Herbert Juling, Carsten Heuer

Grabsteine sind nicht nur für Genealogen wichtige Quellen, sie sind auch kulturhistorische Zeugnisse. Diese weltweit kostenlos zur Verfügung zu stellen, ist das Anliegen des Maus-Projekts „Grabsteine online“.

Ursprüngliches Ziel war allerdings nicht eine allgemeine Grabstein-Datenbank, sondern die digitale Erfassung von Fotografien historischer Grabsteine, hauptsächlich des 17. und 18. Jahrhunderts. Diese so genannte „Sammlung Siebert“ befand sich in der Präsenzbibliothek der Maus und umfasst 23 Alben. Um dem damals herrschenden Platzmangel zu begegnen, wurden die Bilder von mehreren Mitgliedern gescannt und auf CD gebrannt. Anschließend wurden die Digitalisate nachbearbeitet und die Bilddateien optimiert. Die Erfassung der Text-Informationen mit Hilfe eines Tabellenprogramms gestaltete sich als kompliziert und langwierig.

Aus dem Kreis der Mitglieder wurde nach Freigabe der ersten Daten der Vorschlag gemacht, nicht nur ausgewählte Grabsteine, wie in der Sammlung Siebert, zur Verfügung zu stellen, sondern auch komplette Friedhöfe zu erfassen. Da mit einer erheblichen größeren Datenmenge als ursprünglich zu rechnen war, sollte der Arbeitsaufwand vereinfacht werden. Aus dieser Überlegung entstand die Idee, die Indizierung der Grabsteine online durchzuführen und den Kreis der Mitarbeiter auf alle Vereinsmitglieder auszuweiten. Die Vorteile dieser Methode wurden schnell deutlich. Die Bearbeiter benötigen keine Scans mehr und können sich die Zeit frei einteilen. Schlecht lesbare Steine können besonders markiert werden und es findet eine gegenseitige Kontrolle statt.

Nachdem die notwendigen Regularien aufgestellt waren (z.B. das schriftliche Einverständnis der jeweiligen Kommune oder Kirchengemeinde) und die Programmierung der Datenbank erfolgte, wurden von den Mitgliedern innerhalb kurzer Zeit große Mengen Bilder zur Verfügung gestellt und indiziert. Diese rege Nutzung findet bis heute ihre Fortsetzung.

Vorgestellt werden die Entwicklung der Datenbank, die Indizierung sowie die Nutzung. An ausgesuchten Beispielen wird auch die Verbindung zu weiteren Datenbanken der MAUS und des Vereins für Computergenealogie (Leichen- und Adressbücher) aufgezeigt.


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